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Gender-Neusprech

Trotz existenzieller Probleme wie Energiekrise, Ukrainekrieg und Inflation fordert die ZHAW eine strikte Einhaltung der politischen Korrektheit, indem sie Notenabzüge für nicht gendergerechte Sprache vorsieht. Die SVP/EDU Fraktion kritisiert diese Prioritätensetzung und fordert, sich stattdessen auf die wirklichen, existenzbedrohenden Probleme zu konzentrieren.

Trotz Energiekrise, Ukrainekrieg, Inflation: Hauptsache „Gender-Neusprech“

Schon für Philosoph Immanuel Kant war die Freiheit der Bildungsanstalten unabdingbar. Nur so könnten Gedanken gedeihen, sagte er. Doch an den Hochschulen, Horte der Aufklärung, schleicht sich öfter die Ideologie ein. Die neuste Kreation ist ein Leitfaden der ZHAW für einen inklusiven Sprachgebrauch – oder besser: eine Anweisung für Gender-Neusprech.

Aus Rücksichtnahme auf eine verschwindend kleine Minderheit fordert man die strikte Einhaltung der politischen Korrektheit ein.

Und zwar nicht etwa mit Kann-Formulierung. Nein, der Leitfaden macht klar, dass künftig, wer sich nicht an diesen Neusprech hält, mit Notenabzügen zu rechnen hat. Nota bene nicht etwa, weil inhaltliche Mängel bestehen, nein nur, weil – zum Beispiel aus Unachtsamkeit – nicht konsequent gegendert wird. Kleines Beispiel gefällig, was künftig alles schiefgehen kann bei Formulierungen? Migrant ist gemäss Leitfaden ein No-Go. Neu hat es migrantische Person zu heissen. Lehrlinge gibt es künftig auch keine mehr, sondern nur noch Lernende – auch wenn umgangssprachlich der Lehrling in der Schweiz etabliert ist. Ginge es nach der ZHAW darf es nicht mehr heissen: «Erneute Flüchtlingswelle überrollt Europa (was leider den Tatsachen entspricht), sondern: « Die Zahl der geflüchteten Menschen nimmt in Europa sprunghaft zu». Auf künftige Blickschlagzeilen können wir ja jetzt schon gespannt sein.

Für die SVP/EDU Fraktion ist mit diesem Leitfaden der Bogen überspannt – nicht zuletzt angesichts der wirklichen Probleme, die die Bürgerinnen und Bürger zurzeit beschäftigen. Ganze Industriezweige, die aufgrund von Strommangel im Winter nicht produzieren könnten; Leute, die sich Lebensmittel nicht mehr leisten können; Migranten (ah, das darf man ja nicht mehr sagen), die aktuell unsere Sozialsysteme stürmen. Alles easy gemäss unseren von Links infizierten Bildungshochburgen, die die grösste Pein der Menschheit in der Diskriminierung der Menschen beim Gebrauch von nicht inklusiver Sprache verorten.

Meine Damen und Herren, sind das wirklich die Prioritäten, mit denen sich der Kanton Zürich und konkret unsere Bildungseinrichtungen aktuell beschäftigen?

Es ist eine Schande, wenn fähige junge Leute sich plötzlich mehr um die Form ihrer Arbeit Sorgen machen als um den tatsächlichen Inhalt.

So müssen wir uns nicht über den Niedergang der Schweiz als Bildungsplatz, als Industriestandort und als Wirtschaftsmacht wundern, wenn unsere Studierenden sich statt mit Forschung und Lehre neu mit gendergerechter Sprache in ihren Arbeiten herumschlagen müssen.

Werden sie vernünftig und konzentrieren Sie sich – so wie die SVP/EDU auch – auf die tatsächlichen, weil existenzbedrohenden Probleme und nicht auf herbeigeschriebenen Phantasiekonstrukte, die nur in den Köpfen der offensichtlich unterbeschäftigten Bildungselite herumgeistern.

Die SVP hat eine Anfrage eingereicht, um die Haltung unserer Regierung zu den wirklichen Herausforderungen in naher Zukunft zu erfahren. Gender-Neusprech gehört hoffentlich nicht dazu.

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SVP Kantonsrätin, Gemeinderätin (Parlament), Geschäftsprüfungskommission (ZH)
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